Samstag, 29. März 2014

Urlaub/Abgrund

Es ist ungewohnt
nach so langer Zeit
wieder hier zu sein
in diesem leerstehenden Haus
dessen Wände ich einst so bunt bemalte
um die abbröckelnde Fassade zu überdecken
Die Fenster sind eingeschlagen
und die Heizung knackt
Wind heult durch alle Zimmer
begleitet einzig und allein von dem Echo
meiner wirren Selbstgespräche
die Tür ist verbarrikadiert
Im Keller verwesen die Leichen
und durch das löchrige Dach
tropft der Regen auf den morschen Holzboden
Im verwilderten Garten
liegen versteckt zwischen hohen Grashalmen
und wuchernden Brennnesseln
die verrosteten Trümmerteile der Luftschlösser
die wir uns, blauäugig wie wir damals waren,
an längst vergangenen Sommertagen
in den Himmel malten