Dienstag, 2. Juni 2015

Gegen Hässlich kann man nichts machen

Aus den stets verschlossenen Kabinentüren dringt das leise Knistern der Alufolie, gefolgt von dem Klicken der Feuerzeuge. Von der Wand gegenüber ragen metallene Pissoirs in den Raum - die Mehrheit demoliert, verschmiert, von wirr umwickeltem Klebeband verziert. Im Nebenraum das zerbrochene Waschbecken, ohne Spiegel, aus dessen Hahn Tropfen für Tropfen in Richtung vermeintlicher Freiheit rinnt. Alles eingeschlossen, umhüllt und durchdrungen von dem blauen Licht, das sich von Keramikfliesen abprallend, irgendwie in sich selbst zu verlieren scheint. Ein zeitloser, dreckiger Ort, der irgendwann einmal, einfach so, als wäre es Nichts, stehen geblieben ist und aufgehört hat, den Regeln der Realität zu folgen. Hier findet man keine Schönheit, und auch sonst sehr wenig, außer dem Leben und dem Tod.