Dienstag, 7. Juni 2016

Hegel, Hybris, Heroin (38552)

Achtunddreißigtausenddreihundertachtzig meiner Worte
haben sich im Laufe dreier Jahre,
des Denkens und des Schreibens
(sowie des Liegens und des Schweigens),
langsam angesammelt,
zu einem Babel-Turm aus Elfenbein:
So weit das Auge reicht, kreisrund um mich herum gebaut;
ganz wie beim guten Hölderlin,
durchdringt kein Laut der Außenwelt die Mauern meines Denkens;
so hoch über den Dingen schwebend, raubt mir der Ausblick alle Sinne;
bleibt mir nichts als Staunen:
Staunen über die langsam zitternd sich abzeichnenden,
Funken schlagend den Horizont bildenden,
Grenzen dieser Welt - Grenzen meiner Selbst -
die Erkenntnis, dass beides einerlei zusammenfällt;
staunen über die wirren Formationen,
in denen ich euch von hier oben,
im Kreise laufen seh -
die Luft ist dünn, ich lach' sehr viel.
Und trotz all diesem Theater,
bin ich mir keinen Meter näher;
bloß mein Geist, dieser verdrehte,
zeigt dem Nicht-Ich einen Teil von sich -
expliziert sich hin zum Wir statt Ich -
ist mittlerweile, nimmt man jeden Satz,
und all seinen Verstand beisammen,
vielleicht sogar - zumindest grob vom Ansatz her -
verständlich?