Samstag, 9. November 2013

Wie es sich anfühlt auf einer Geburtstagsfeier zu übernachten

Das Einzige
was mich
und den harten Steinboden trennt
sind ein paar dünne Stoffmatten
und wie ich so
durch den dunklen Raum hindurch
die Zimmerdecke anstarre
denke ich mir
was für ein Elend das doch alles ist

Um mich herum
Stinkende Körper
von betrunkenen Typen
und in der Luft liegt
der Geruch von schalem Bier
und kaltem Rauch

Soll das
wirklich die Antwort sein
auf meine Einsamkeit
Mir einen Raum zu teilen
mit anderen verlorenen Seelen
die ihren Rausch ausschlafen

Durch das Fenster
scheint der Mond
und ich sehe
die Wipfel der Bäume
und stelle mir vor
wie ich mit meinen Schuhen im Morast stecken bleibe
und langsam darin versinke

Ich schließe meine Augen
atme ein
und höre das laute Rattern des Kühlschranks
während die Anzeige des Digitalweckers
sich um eine Minute erhöht

Die letzten Jahre
haben mich traurig und nervös werden lassen
selten nehme ich mir die Zeit
einzuatmen
und dann die Gedanken
einfach ein wenig kreisen zu lassen
doch hier
inmitten leerer Bierflaschen
und dreckigen Schuhen
hier habe ich meine Ruhe