Freitag, 6. Dezember 2013

Jenseits von allem

Als die überfüllte Straßenbahn, in der ich morgens, auf dem Weg zur Arbeit, eingequetscht zwischen gesichtslosen Marionetten stehe, laut ratternd durch den dunklen Tunnel hindurch, in den viel zu hellen U-Bahnhof einfährt, fangen meine Gedanken an zu tanzen.
     
Ein kleines Licht
das bald erlischt
wandelt sanften Schrittes
über die Erdoberfläche.
Und der alleinige Umstand
dass diese weder bricht noch sich biegt
zeigt wie unbedeutend
die paar wenigen Momente sind
die wir auf dieser Welt verbringen.
Gänsehaut kriecht leise zischend die Wirbelsäule hoch
während die Füße sich geräuschlos vom Boden erheben
und vom Wind getragen darüber schweben.
Im Kopf tausende von Szenen
aus hunderten von Jahren
die in Sekundenbruchteilen
rückwärts ablaufen.
Die ungeheuerliche Tatsache
vom Zufall
genau zu dieser Zeit
an diesem Ort
ausgespuckt worden zu sein.
Und millionen Menschen
gehen grade im Gleichschritt
tausende von Rampen
aus dutzenden von U-Bahnhöfen hinauf
auf ihrem Weg in Richtung Arbeit.
All diese Formen, Farben und Objekte
alles wirkt so konstruiert
Ich träume.