Dienstag, 17. Dezember 2013

Wenn man sonst nichts zu tun hat

Jägermeister trinkend
laufe ich durch die Straßen meiner Stadt
und das zaghaft durch die Baumkronen scheinende Mondlicht
wirft helle Flecken auf die leere Hauptstraße.
Und ich denke darüber nach
dass alles was bleibt
nichts als der bittere Geschmack im Rachen ist
den verflossene Liebe
oder durchgemachte Nächte hinterlassen.
Im Nachhinein
gibt es keinen Unterschied mehr
Ein kurzer warmer Moment
tiefster Glückseligkeit
gefolgt von dem abartigen Rückstand
der am Gaumen kleben bleibt
und einer klaffenden Lücke im Gedächtnis
an der Stelle
an der man vergebens die Erinnerungen
an den Moment sucht
in dem man der Überzeugung war
dass das was folgt, das was ist, wert ist.
Die alkoholinduzierte Rührseligkeit droht meinen Verstand zu sprengen
als sich der Abgrund der Verzweiflung auftut
und ich mit Tränen in den Augen
vergeblich versuche
diesen unfassbar schönen Moment
zu konservieren.