Mittwoch, 23. März 2016

Diamonds Aren't Forever

Die ganze Nacht draußen gesoffen -
keine Ahnung was das soll;
durch die halbe Stadt gelaufen,
zum Teil total verpeilt in Nachtbus
oder Bahn gestolpert;
morgens um halb vier,
'paar Reissdorf auf Gleis 1 getrunken -
keine Ahnung was das soll.

Einfach nix zu tun -
ich treib' mich draußen rum;
kauf' mir Tabak
obwohl aufgehört zu Rauchen,
wünsch' dem Typ am Nachtschalter
noch 'n ruhigen Abend;
schenk 'nem Penner zwei ganz gute Bücher -
brauch' meine Kohle selbst noch,
für mehr Bier
und morgen irgendwann
vielleicht auch was zu Essen.

Heute Nacht nix los auf den Straßen -
keine Ahnung was das soll -
ich lauf' besoffen durch die Stadt,
vorbei an abgefuckten
Passanten, auf dem Weg zu ihrem Job -
ich kipp' besoffen zweimal um,
im ersten Bus, der fährt.

Sehe aus wie Kraut und Rüben:
Hälfte Junkie - Hälfte Schnösel:
schicke schwarze Lederschuhe,
darüber abgeranzte Alki-Fahne -
keine Ahnung was das soll,

Die Tür geht auf,
ich fall' aus Verseh'n in's Morgenrot,
bahn' mir meinen Weg,
in Richtung rettend warmem Bett,
vorbei an fremden Gesichtern,
mich irritiert bis wütend musternd -
keine Ahnung was das soll.

Der iPod hat noch Akku,
das Kölsch geht echt gut rein -
6.30 Uhr: erste zarte Sonnenstrahlen;
endlich 'bisschen Frühling -
kaum noch kalt,
da vor der Tür;
ich kipp' kurz schwankend um -
schon wieder auf dem Boden -
hier unten doch noch
Kältereste wabernd -
fies durch  Mantel
bis in meine Lunge ziehend;
steh' aber fast direkt auch wieder auf;
Leute geh'n zur Arbeit,
gähn' übermüdet,
halb im Schlaf -
meine Kleidung voll mit Schlamm;
das Kölsch schmeckt richtig gut -
keine Ahnung was das soll;
mein Kopf tut langsam weh.