Montag, 20. April 2015

Zurück zum Wesentlichen

Über eure künstlich aufgebauschten Lebensläufe
muss ich lachen, manchmal weinen.
Ihr schiebt euch Filme ohne Inhalt,
auf Nichts und wieder Nichts,
dreht euch im immergleichen Kreis,
um leere Litfaßsäulen.

Nichts als ein lebenslanger Totentanz,
geistlos bis ins Grab -
inmitten all des Plastiks,
all des Glitzers,
gibt es keinen Sinn.

Und während ich
Tag ein, Tag aus
die Leere aus dem Leben,
das Nichts aus meinem Kopf
verdränge
sitzt ihr lachend da
vor einer weißen Wand
und gebt euch beidem hin,
gebt euch grundlos auf.

Ich kann es nicht verstehen,
betrachte diese Welt
versunken in mir selbst -
in meinem Kopf ein Kellerloch.

Und mein Mädchen wartet wie so oft
in dem kleinen Besucherzimmer,
an dem kaputten Holztisch sitzend,
eingerahmt von moosgrünen Wänden,
flackernden Neonröhren,
und braungrau gesprenkeltem Linoleumboden -
lächelt mich durch trübes Milchglas traurig an,
weil sie weiß,
dass das bisschen Herz, das mir verblieb
zwar für sie schlägt,
doch tief in meiner Brust
ziellos schwimmt und trunken schwankt -
um den drohend gluckernden Abfluss tanzt.