Donnerstag, 24. Dezember 2015

T. M. A.

Dieses viel zu schöne Mädchen
fasziniert mich Tag für Tag,
selbst nach einem Jahr
und vermutlich noch in zehn;
wenn sie nackt in meinem Bett rumliegt,
mich durch braune Augen anschaut;
oder einfach nur ruhig schläft, leise atmend, leichenblass -
fast wie nicht von dieser Welt;
wie sie sagt, mein Blick sei fragend -
dabei selbst nie wirklich da ist -
meistens wirkt, so wie im Traum -
ganz ruhig und beinah' traurig.

Doch alleine dass sie ist
und wie sie ist -
das sonst so graue Sein,
sich durch sie in seiner Schönheit zeigend -
lässt selbst mich Tor, in meiner Hektik,
in manchen Nächten friedlich schlafen;
beruhigt den wundgereizten Geist.

Nur ein mit-mir-Sein,
geschweige denn des für-mich-Seins,
sind ihr scheinbar fremd -
am Ende bleibt sie stets allein -
verschlossen in sich selbst;
weit draußen in der Ferne treibend,
golden leuchtend - trotzdem kalt.

Doch von mir aus soll's so sein, wer bin ich denn, zu klagen -
ich griesgramgleicher Januskopf, das Hirn voll von Textzeilen;
bin selber hoffnungslos versunken, blauäugig in mir treibend -
die ausgestreckte Hand mehr Schein als Sein -
greift sie doch ins Nichts - und soll es auch.

Doch selbst wenn mein Herz oft übel krampft,
sich unsre Traurigkeit wohl potenziert,
bin ich doch glücklich, dich zu sehen -
ruhig und schön, so wie du bist -
und unendlich froh, dass es dich gibt.